PNE Wind hat zwei große und potenzialträchtige Vorhaben in der Pipeline. Doch das Unternehmen kann durchaus noch über Turbulenzen in der eigenen Organisation stolpern. Die Hauptversammlung nächste Woche Dienstag ist der entscheidende Termin, der eine Klärung ermöglichen könnte.
Denn dann wird sich zeigen, welches Lager sich durchsetzt. Auf der einen Seite stehen drei Aufsichtsräte um Großaktionär Volker Friedrichsen, auf der anderen Seite die übrigen drei Aufsichtsräte um den AR-Vorsitzenden Dieter Kuprian im Schulterschluss mit dem Management.
Zum Zerwürfnis hat geführt, ob Projekte von WKN zum Zeitpunkt der Übernahme durch PNE Wind bilanziell überbewertet waren, das Unternehmen hat diesbezüglich Schadensersatzforderungen geltend gemacht. Größter Anteilseigner vor der Transaktion war die Volker Friedrichsen Beteiligungs GmbH, die infolgedessen im Moment noch rund 15 Prozent der Anteile hält.
Sollte die HV für den Vorschlag Friedrichsens votieren, die drei Aufsichtsräte der Gegenpartei abzusetzen, stellt sich die Frage, wie lange das Management noch an Bord bleiben würde. Bei einem Wechsel wäre es aus unserer Sicht aber unwahrscheinlich, dass die beiden lukrativen Großprojekte - der Einstieg eines Investors in das Großbritannien-Geschäft (geplant für Sommer 2015) und der Verkauf von Anteilen an einer Gesellschaft („YieldCo“) mit Windparks in Deutschland (2016) - im bisherigen Zeitplan umgesetzt werden können.
Bei einer Niederlage Friedrichsens kann operativ alles plangemäß weiterlaufen, allerdings würde sich die Frage stellen, was dieser dann mit seinem 15-prozentigen Anteilspaket anstellt. Wir gehen aber davon aus, dass zur Wahrung des eigenen Vermögens auch dann kein Dumping-Abverkauf erfolgen würde.
Insofern würden wir von dieser Wendung und der damit verbundenen Stärkung des Managements einen Befreiungsschlag bei der Aktie erwarten, die unter den Turbulenzen deutlich gelitten hat. Im Vorfeld der HV sind Spekulationen auf dieses Szenario naturgemäß mit einem hohen Risiko behaftet.
Engagierte Anleger sollten angesichts der Brisanz auf jeden Fall die Hauptversammlung besuchen und abstimmen.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass die Hauptversammlung zum Befreiungsschlag für PNE Wind wird, kann dafür ein Long-Hebelzertifikat der Deutschen Bank mit einem aktuellen Hebel von 2,6 nutzen. Die Barriere liegt bei 1,55 Euro.
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